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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 198

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 198 — 4. Niederländischer Besitz 1.9 Mill. qkm, 38 Mill. E., 25 auf 1 qkm 5. Französischer Besitz 717000 19 „ „ 26 „ 1 „ 6. Besitz der Vereinigten Staaten von Nordamerika 296000 7.6 „ „ 26 „ 1 „ 7. Portugiesischer Besitz 20000 880000 44 „ 1 „ 8. Deutscher Besitz 552 173000 313 „ 1 „ Entdeckungsgeschichte. Der Name Asien geht wahrscheinlich auf das assyrische Wort agu, Aufgang (der Sonne) zurück, bedeutet also dasselbe wie Morgenland, Orient, Levante, Anatolien. Anfangs galt die Bezeichnung nur für die Küste Kleinasiens; sie wurde aber dann nach und nach auf den ganzen Erdteil übertragen. — Den alten Griechen und Römern waren im wesentlichen nur die Länder Vorderasiens bekannt. Doch hatte man auch mancherlei Kunde von den weiter ö. gelegenen Gebieten. Alexander der Große war auf seinen Eroberungszügen bis nach Turan und Indien vorgedrungen. Mit Vorder- indien bestand ein lebhafter Handelsverkehr, und unter Marc Aurel gelangte eine Gesandt- schaft sogar über Tonking bis nach China. Im Mittelalter trugen insbesondere die Kreuz- züge (1096—1270) und der durch sie wieder angeknüpfte Handel nach dem Morgenlande dazu bei, daß sich neue Kenntnisse und Anschauungen über die Länder Vorderasiens in Europa verbreiteten. Über Mittel- und Ostasien erhielt man zuerst genauere Nachrichten durch den berühmten Venediger Reisenden Marco Polo, der in den Jahren von 1271—1295 von den Küsten des Schwarzen Meeres aus bis nach China vordrang, wo er in Peking am Hofe des Mongolenfürsten Kublai Khan zu hohen Ehren gelangte (S. 166). Die Rück- reise führte ihn zu Schiffe um Hinterindien und dann zu Fuß durch Persien. In seinem berühniten Reisewerke wird zum erstenmal Japan (Zipangu) erwähnt, das er als ein märchenhaftes, goldstrotzendes Land schildert. 1498 entdeckte Vasco da Gama den See- weg nach Indien, und nun begannen wetteifernd Portugiesen, Spanier, Holländer und Engländer in Vorder- und Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln Niederlassungen zu gründen und weite Ländereien in Besitz zu nehmen (S. 136, 141, 146). Von China und Japau erhielt man Kunde durch Jesuiten, die hier erfolgreich das Christentum ver- breiteten, aber später wieder ausgewiesen wurden. Beide Länder schlössen sich nun völlig gegen die Außenwelt ab, und erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es, die Absperrung nach und nach zu beseitigen (S. 165, 182). — Nordasien ist durch die Russen erschlossen worden, die 1589 mit der Eroberung Sibiriens begannen und um die Mitte des folgenden Jahrhunderts bis zu den Küsten des Großen Ozeans vordrangen. 1728 durchfuhr der in russischen Diensten stehende Däne Bering die nach ihm benannte Beringstraße. Eine Fahrt an der ganzen Nordküste Asiens vorbei gelang erst dem Schweden Nordenskiöld (1878—79). — Mittel- und Ostasien sind erst in neuster Zeit genauer bekannt geworden. Nur einige von den zahlreichen Männern, die, oft unter unsäglichen Mühen, Entbehrungen .und Gefahren, diese Ländergebiete durchreist haben, können hier genannt werden. Mit in. vorderster Reihe stehen die Brüder Hermann, Robert und Adolf Schlagintweit aus München, die 1856 von Indien aus den Himalaja und als erste Europäer den Karakorum überschritten und durch das w. Tibet nach N. zu vordrangen. Adolf gelangte über die Kwenluu bis nach Kafchgar, wo er ermordet wurde. Große Verdienste um die Erforschung Mittelasiens hat sich der Russe Prscheivalsky erworben (1870—90), und in der letzten Zeit haben insbesondere die Reisen Sven Hedins uusre Kenntnis des Tarimbeckens und Tibets außerordentlich bereichert. Das Hauptverdienst um die Erforschung Chinas gebührt dem Deutschen Ferdinand von Nichthofen, der in den Jahren 1868 1872 das Land nach allen Richtungen hin bereist hat.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

3. Griechische Geschichte - S. uncounted

1896 - Dresden : Höckner
Cruli-zügc bet Geschichte für die oberen Klaffen -er Gymnasien and Realgymnasien. Bvn Prof. Dr. Otto Kaemmel und Dr. Edmund Ulbricht Rektor Lberlehrer des Nicolaigymnasiums zu Leipzig. am Kgl. Gymnasium zu Dresden. I. Teil: Mltertnm, von Edmund Ulbricht. Ii. Teil: Mitlelsltev, von Edmund Ulbricht. Iii. Teil: Memeil, von Ctto Kaemmel. —-- Dresden. Verlag von Carl Höckner Königl. Hofbuchhändler.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 28

1894 - Dresden : Ehlermann
28 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. fallen, werden gezüchtigt (Jütland wird genommen; Übergang über die gefrorenen Belte; Bedrohung Kopenhagens) und müssen im Frieden zu Roeskild (alter Bischofssitz auf der Insel Seeland, westlich von Kopenhagen) drei Provinzen (Schoren, Blekinge, Halland) im Süden der skandinavischen Halbinsel abtreten. Der zweiteteil des Krieges (1658 ff.)j*egen die zu einem Bunde zusammengetretenen Mächte Dänemark, Polen, England, Österreich und Brandenburg im ganzen für Karl Gustav unglücklich. 1660 Friedensschluss zu Oliva bei Karls plötzlichem Tode. Schweden bleibt im Besitz des grössten Teiles seiner Erwerbungen. 3) Karl Xi. treibt mit starker Hand den Adel wieder in seine Schranken (Zurückforderung der Krongiiter). Dreibund mit Holland und England (§ 8, Ii.) gegen Ludwigs Ländergier. Sinken des Kriegsruhms nach Übertritt auf Ludwigs Seite. 1675 Niederlage bei Fehrbellin (§ 8, Iii C. 3, c). 4) Karl Xii, bei seines Vaters Tode 16jährig, nimmt unter Beseitigung der ihm gesetzten Vormundschaft (der Staatsrat Piper sein Beistand 1 die Regierung selbst in die Hand. [Karl von feurigem Temperament und trefflichen Soldateneigenschaften, aber mangelhaft erzogen und unreif, ein unruhiger und starrsinniger Kopf. Massig und nüchtern, ein rauher Soldat. — Gegensatz zu den meisten ausschweifenden und prachtliebenden Fürsten seiner Zeit.] B. Dänemark unter Christian V. (Nachfolger Friedrichs Iii.) will das an Schweden in den Friedensschlüssen Abgetretene wieder gewinnen und Schleswig (Friedrich von Holstein -Gottorp, Karls Schwager, Herzog) dazu erobern. C. Polen (weit ausgedehnt, im O. an den Dniepr, im N. an die Düna reichend und grosse Teile des heutigen westlichen Russland — Wolynien, Podolien, Teile der Ukraine - , Teile des heutigen Österreich — Galizien —, Preussen — Prov. Posen und Westpreussen — umfassend) ,seit 1697 unter der Herrschaft Augusts des Starken, des Kurfürsten von Sachsen, der die Krone (trotz seiner Stellung als Führer der protestantischen Stände) sich durch Übertritt zur katholischen Kirche erkauft (bekannt seine Prachtliebe und Verschwendung ). Absichten auf Livland, denen der mit der Schwedenherrschaft unzufriedene Edelmann Patkul entgegen kommt. D. Russland. [Im 8. Jhrh. ist Russland nur in der Mitte von Slaven bewohnt (im N. Lappen und Finnen, im S. nomadische Türkenstämme). Älteste Ansiedlungen Nowgorod am Ilmensee, Smolensk, Kiew; Bund slavischer und finnischer Völkerschaften mit dem Mittelpunkt Nowgorod. Bei inneren Lnruhen

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 29

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 29 werden im 9. Jhrh die normannischen Waräger oder Russ aus Skandinavien (in Reval und in der Gegend von Petersburg bereits ansässig) gerufen, deren Fürst Rurik sich (862) in Nowgorod niederlässt. Niederlassungen anderer Waräger in Kiew. Name „Russen". Übertritt zum griechisch-katholischen Christentum im 10. Jhrh. durch Ruriks Nachkommen Wladimir den Grossen in Kiew, der sich mit der Schwester der Theophano, Gemahlin Kaiser Ottos Ii., vermählt. Weiterhin Zerfall in viele Teilfürsten-tiimer; zwischen ihnen Zwietracht. Nowgorod freie Hansastadt. Im 12 Jhrh. Gründung von Moskau. Grosse Verluste der Russen an Polen und Litauen. Im 13. Jhrh. Begründung der Mongolenherrrschaft durch Dsc hing is Chan und seine Nachfolger (1241 Vordringen nach Schlesien, Schlacht auf der Wahl statt). Mongolenreich von China bis zum Schwarzen Meere! Bald Zerfall des ungeheuren Reichs; einer der Teile: das Kanat der „Goldenen Horde“ von Kaptschak. Die russischen Teilfürsten werden unterworfen, ihr Hader genährt, das Volk wird ausgesogen und entsittlicht. Verschwägerung russischer und mongolischer Geschlechter. Einwirkung dieser Zeit auf den russischen Volkscharakter (Bestechlichkeit). Im 14. Jhrh. neue Erhebung der Mongolenmacht unter Timurlenk (Tamerlan), dann dauernder Verfall. Durch Iwan Iii. den Grossen von Moskau (f 1505) Abschüttelung der Reste der Mongolenherrschaft. Einigung Russlands unter Moskau, dessen Herrscher die unbeschränkten Erben der mongolischen Zare.] 1) Erste Versuche, europäische Kultur einzuführen durch Iwan Iv. den Schrecklichen (16. Jhrh.). „Selbstherrscher aller Reussen“. Einrichtung des Strelitzenkorps. Entdeckung und Unterwerfung Sibiriens durch den Kosakenführer Jermak. 2) Unter seinem Sohne Aussterben des Rurik sehen Mannesstammes (1598). Unruhen im Innern infolge von Thronstreitigkeiten (der falsche Demetrius) und Bedrohung von aussen. 3) 1613 ist dem Hause Romanow, einem Zweige der Ruriks, der Thron gesichert. Aus diesem Hause nach der Regierung Feodors Iii. 1676—82 dessen Bruder: 4) Peter (der Grosse), Sohn des Zaren Alexei aus zweiter Ehe, der bei der Schwachsinnigkeit seines älteren Bruders Iwan zum Thronfolger bestimmt, aber durch seine ehrgeizige Halbschwester Sophie mit Hilfe der Strelitzen 1682 seiner Rechte beraubt wird. Teilung der Herrschaft mit Iwan unter der Regentschaft Sophies. [teter, eine kraftvolle Natur, voll Schaffensdrang, zeigt schon früh militärische Neigungen (Errichtung einer Leibgarde aus seinen Spielgefährten. „Preobraschenskoische Garde“) und Bildungstrieb (Erlernung fremder Sprachen), bleibt aber trotz äusserer Bildung und civilisatorischen Strebens innerlich roh (Trunksucht). Seine militärischen Lehrer: Hauptmann Lefort aus Genf, der Schotte Cordon, der Artillerieoffizier Timmermann aus Strassburg. Die Bilder, die ihm seine Erzieher von der Gesittung des Auslandes aufrollen, xvecken in ihm den Gedanken, Russland nach europäischem Muster umzugestalten. Durch seine Vermählung (mit Eudoxia Lapuchin) verschafft er sich Anhang unter den Vornehmen des Reichs.]

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 33

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 33 gesamte deutsch-schwedische Gebiet (mit Ausnahme von Stralsund und Wismar) wird von den Feinden besetzt. 3) Karls Rückkehr. Karl wirft sich, zurückgekehrt (sein Eilritt als Kurier Karl Frisch), in die Festung Stralsund, kann sie aber nicht halten und setzt, um das Stammland zu retten, nach Schweden über. Pommern und Rügen werden 1715 durch die Preussen (Leopold v. Dessau) erobert, auch Wismar geht verloren. 4) Versuch auf Norwegen. Weitaussehende Pläne des schwedischen Ministers Barons von Görz, der mit Russland in Friedensunterhandlung tritt und die Rückführung der Stuarts nach England betreibt, um ungehindert (das dänische) Norwegen für Schweden erobern zu können. 1718 Einfall 1718 Karls in Norwegen. Sein Tod durch eine Kugel (ungewiss, wer der Schütze) bei der Belagerung von Friedrichshall. Iii. Friedensschlüsse. Nach Karls Tode seine Schwester Ulrike Eleonore Königin. Ihr Gemahl Friedrich von Hessen-Kassel übernimmt die Regierung. Wiedererstarkung des Adels. Durch diesen Görz’ Anklage und Hinrichtung und Einleitung von Friedensverhandlungen. a) Friede zu Stockholm. Es erhalten: 1) Hannover: Bremen und Verden gegen Geldzahlung; 2) Preussen: Stettin, Vorpommern bis an die Peene, die Inseln Usedom und W o 11 i n gegen Zahlung von 3 Millionen Thalern. b) 1720 zu Friedrichsburg (bei Kopenhagen). Däne- i720 mark giebt seine Eroberungen heraus und erhält von Schweden, das zugleich auf Befreiung vom Sundzoll verzichtet, Geldzahlungen. Schweden zieht seine Hand von dem herzog von Holstein -Gottorp ab, dem Dänemark Schleswig abnimmt. c) 1721 zu Ny stadt (in Finnland, am Eingang des bott-nischen Mb.). Russland erhält Livland,Esthland, Ingermanland und Karelien, giebt aber Finnland heraus. d) Polen beharrt ohne Friedensschluss in dem 1719 abgeschlossenen Waffenstillstände. D. Ergebnis. Schweden, auf das Stammland beschränkt, wieder eine Macht zweiten Ranges Niedergang Schwedens und Polens — Aufgang Russlands und Preussens. Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 3

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 125

1891 - Dresden : Höckner
— 125 — Kirche zeigte sich in der Folge bestrebt, den ihr noch immer nicht genügenden Vertrag als ein persönliches Abkommen mit Heinrich V. hinzustellen; der Kaiser aber hatte seinen Erfolg damit erkauft, daß er die Verbindung des Königtums mit den geistlichen Fürsten gelockert und die Macht der Laienfürsten durch ihre Mitwirkung an der Reichsregierung befestigt hatte, ohne doch neue Stützen für die königliche gesunden zu haben. Während er sich in großen Plänen aufrieb, um sich dieser Übermacht zu entziehen, starb er unter neuen Kämpfen 1125 zu Utrecht. Mit ihm erlosch das salisch-fränkische Haus. V. Abschnitt. Frankreich und England. 1. Die Entstehung des englischen Staates 871—1154. 1. Nach langen Kämpfen der angelsächsischen Könige um die Vorherrschaft ging diese durch König Egbert endlich auf Wessex über (bis 829), das durch günstige Lage und Bodenbeschaffenheit, durch eine weise Gesetzgebung, wie durch den nationalen Gegensatz zu den benachbarten Briten in Wales besonders erstarkt war. Als das fruchtbarste der Nordseeländer wurde „England" mit seinen flachen Küsten im Osten, seinen vielen Häfen und den bis weit in das Innere Zugang gewährenden Flüssen ein Hauptziel der normannischen Raubzüge und Niederlassungen. Erst der Enkel Egberts, Alfred der Große (871—901), schuf dem Lande eine Zeit lang Ruhe. Aber wie Karl der Große sorgte er nicht nur für die äußere Sicherheit des jetzt erst fester gefügten Gesamtreiches (Küstenbefestigung und Flotten, London Hauptstadt) und für die innere Neuordnung desselben auf Grund der altgermanischen Gemeindeverfassung, sondern er hob auch durch Pflege des Unterrichts wie durch sein eigenes Beispiel (Übersetzungen) die tief gesunkene Bildung seines Volkes. 2. Allein die dänischen Angriffe erneuerten sich („Dänengeld"), zumal feit Deutschland und Frankreich ihnen verschlossen waren, und vor dem Rachezug (Dänenmord am Bricciustage 1002 durch König Äthelred) des greisen Dänenkönigs Sven 1013 brach das angelsächsische Königtum zusammen; Svens Sohn, Knud d. Gr. (1016—1035) vollendete 1016 die Dänenherrschaft in England (1016—1042). 3. Den unfähigen Söhnen Knuds folgte 1042 Äthelreds frommer, aber schwacher Sohn Eduard der Bekenner auf dem Thron feiner Väter. Er vermehrte zwar das Ansehen Englands nach außen durch den Sturz Macbeths, des Mörders König Duncans, woraus Duncans Sohn Schottland als englisches Lehen empfing, erweckte aber im Innern durch seine Vorliebe für normännifch-franzöfifches Wesen eine nationale Erhebung unter dem mächtigen Grafen Godwin von Weffex. Nach Eduards kinderlosem Tode (1065) folgte ihm der ritterliche Sohn Godwins Harald; doch verlor dieser schon 1125 829 871 bis 901 1016 bis 1042

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 178

1891 - Dresden : Höckner
— 178 - der ersten unter Lübeck, das durch seine günstige Lage an der kürzesten Lanbverbinbung zwischen Norb- und Ostsee, wie butch seinen Rang als Reichsstabt und als Mutterstabt der meisten Ostseestäbte (lübisches Recht) alle anberen überflügelte. 4. Die innere Verfassung konnte sich in btefert norb-beutschen Städten, meist Kolonialstäbten, die nicht aus hofrechtlichen Grundlagen entstanben waren, viel freier entwickeln als die der binnenbeutschen Gemeinben. An der Spitze stanb ein kauf-männifches Patriziat; ans ihm würden die jährlich wechselnben 12 — 14 „Ratmannen", so wie bte 2—4 leitenden „Bürgermeister" gewählt. Der „Gemeinbe" war ein bebeutenber Einfluß, namentlich bei außergewöhnlichen finanziellen ober kriegerischen Leistungen ober bei Abänberung der „Willküren" (Satzungen) gesichert. Darum war für bemokratische Bestrebungen nach sübdeutscher Art für lange Zeit hier kein Raum. Aber auch auf wirtschaftlichem Gebiete standen bte norddeutschen Stabte den stibbeutjchen fast ohne jeben Zusammenhang gegenüber; denn mit dem sübbeutschen Land- und Flußhaubel berührte sich der hansische Seehanbel nur am Nieberrhein und in Flanbern (Verschiebenheit des Münzwesens: kölnische Mark in Golb-, lübische in Silberwährung). 5. Als politische Macht erschien die Hansa zuerst im Kriege gegen Walbemar Iv. von Dänemark (1340—1375), der mit Hilfe ritterlicher ©ölbner aus Deutschland bte bänische Monarchie aus tiefem Verfall zu altem Glanze zu erheben gebachte. Die branbenburgischen Wirren nach dem Tode des letzten Askaniers (S. 172) hatten ihm die erste Gelegenheit geboten, nach dem Beispiel feiner Vorgänger in die norbbeutschen Verhältnisse einzugreifen. Die Thronstreitigkeilen in Schweden benützte er zur Anbahnung einer folgenreichen Familienverbindung (Verlobung feiner Tochter Margarete mit Hakon, dem Sohne des Königs Magnus und Mitregenten für Norwegen). Dann erzwang er 1360 bte Herausgabe des verpfändeten Schonen und erwarb bamit bte Herrschaft über bett ©und. 6. Waren bte Interessen der Hansa schon hierburch bebtoht, so zwang sie Walbemar Iv. gerabezn zum Kriege durch bte Plünderung des üppig-reichen Wisby auf Gotlanb 1361. Nach dem er inzwischen durch den Erwerb aller schwebt) chen Laube am Kattegat feine Herrschaft über die Meerengen vollenbet hatte, 1367schloffen die Hanfeftäbte 1367 die „Kölner Konföderation" unter Lübecks Leitung zum Kriege gegen Dänemark. Die wen-

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 180

1891 - Dresden : Höckner
— 180 — reiten danernd überlassen hatte, kaufte dieser 1346 das dänische Estland. Dagegen hörte der Krieg mit den heidnischen Li-1370 tauern nicht aus; erst 1370 errang der Ordensmarschall Henning Schindekopf bei Rudau (nördlich von Königsberg) mit Hilfe der Bürgerwehren der Ordensstädte den glänzendsten Sieg der Ordensgeschichte. Später erwarb der Orden Samogitien (zwischen Preußen und Kurland) und von dem verkommenen luxemburgischen Hause 1402 die Neumark, so daß seine Herrschaft jetzt ununterbrochen von der Oder bis an den Finnischen Meerbusen reichte. 10. Glänzend blühte diese großartigste Kolonie des gesamten Deutschland auf. Sie umfaßte bis 1410 in Preußen 93 deutsche Städte und 1400 Dörfer. An Handelsmacht und Glanz seiner Bauten trat die reiche Hansestadt Danzig der ersten Stadt des Bundes zur Seite (Marienkirche, Artushof, Rathaus), und wenige Meilen davon erwuchs das „Haupthaus" des Ordens, die Marienburg, zugleich Hauptburg und fürstliche Residenz des Hochmeisters, zu einem Prachtbau ohne Gleichen. Um 1400 waren die Ostsee und ihre Küstenlande deutscher Herrschaft und deutscher Kultur vollständig unterworfen, und während in der alten Heimat die politische Zersplitterung immer weiter um sich griff, zwang hier im Koloniallande der stets von außen und innen drohende Kriegszustand zum Zusammenschluß weiter Gebiete und zur Bildung stärkerer Staatsgewalten. Ii. Abschnitt. Der Wedergaug der deutschen Kulturherrschast und das Scheitern der Kirchen- und Keichsreform 1400—1450. 1. Das Emporsteigen Skandinaviens und Polkn-Litanens. 1. Gegen die deutsche Herrschaft im Norden und Osten erhob sich gegen das Ende des 14. Jahrh, eine politische Neugestaltung der bezwungenen Völker. Die Hansa zunächst behauptete zwar auch jetzt noch ihre Handelsmacht, weil diese auf der wirtschaftlichen Überlegenheit Deutschlands beruhte, nicht aber ihr bisheriges politisches Übergewicht. Das Recht der Mitwirkung bei der dänischen Königswahl hatte sie schon bei der nächsten Gelegenheit aufgegeben und 1386 auch ihre Stellungen auf Schonen. Ebenso blieb sie unthätig, als Königin Margarete

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 181

1891 - Dresden : Höckner
— 181 — (seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm. 2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern. 3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.) mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte. 4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
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TM Hauptwörter (200)200

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